Pressemitteilung

Dr. Bettina Schnell leitet neue unabhängige Forschungsgruppe

14.09.2017 um 22:58 Uhr

Seit dem 1. September leitet Dr. Bettina Schnell die Forschungsgruppe „Neurobiology of Flight Control" bei caesar. Ihre Forschung wird durch ein Stipendium des Emmy Noether-Programms der DFG gefördert. Am Modellorganismus der Fruchtfliege will sie die neuronalen Mechanismen untersuchen, die den Tieren die Navigation ermöglichen.

Bonn, September 2017. Bettina Schnell wird eine neue unabhängige Gruppe aufbauen, die mit einem Forschungsstipendium aus dem Emmy Noether-Programm der DFG gefördert wird. Ziel ihrer Forschung ist es, die neuronalen Schaltkreise und Mechanismen zu identifizieren, die es den Tieren ermöglichen, während des Flugs Lenkmanöver durchzuführen. Fruchtfliegen oder Drosophila melanogaster dienen als Modellorganismen, bei denen Wissenschaftler gleichzeitig Verhaltens- und neuronale Aktivität aufzeichnen können. Dr. Schnell und ihre Kollegen entdeckten damit ein bisher unbekanntes absteigendes Neuron. Dieses Neuron spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung von Drehmanövern während des Fluges. Solche Manöver können spontan oder als Reaktion auf einen visuellen Reiz auftreten. In beiden Fällen sendet das absteigende Neuron Befehle vom Gehirn an das motorische System, die der Fliege die Navigation ermöglichen.

Bettina Schnell
Dr. Bettina Schnell ist Leiterin der neuen unabhängigen Forschungsgruppe Neurobiology of Flight Control bei caesar.

Ihre aktuelle Forschung baut auf Dr. Schnells bisheriger Arbeit im Bereich der Neurobiologie auf. Bettina Schnell studierte Biologie an der Universität Würzburg und promovierte am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in München, wo sie bis 2011 als PostDoc tätig war. Anschließend forschte sie an der University of Washington, Seattle, USA.

Dr. Schnell wendet bei ihrer Forschung eine Vielzahl modernster Techniken an. Sie nutzt die simultane Erfassung von neuronaler Aktivität mit elektrophysiologischen und optischen Methoden und von Verhaltensparametern wie Flügelbewegungen. Genmanipulationen in der Fruchtfliege ermöglichen es ihr zudem, einzelne Nervenzellen gezielt anzusprechen und ihre Funktionalität zu bestimmen. Andere Forschungsgruppen bei caesar untersuchen ebenfalls komplexes Verhalten in verschiedenen Tierarten, wodurch beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit und gegenseitige Inspiration geschaffen werden.

Stiftung caesar

Die Stiftung caesar ist assoziiert mit der Max-Planck-Gesellschaft und betreibt in Bonn ein Zentrum für neurowissenschaftliche Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt nach den Exzellenz-kriterien der Max-Planck-Gesellschaft.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

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