Instituts-Nachricht

Daniel Koch nimmt an diesjähriger Lindauer Nobelpreisträgertagung teil

Daniel Koch, Postdoktorand in unserer Forschungsgruppe Cellular Computations and Learning, wurde zur Teilnahme an der diesjährigen Nobelpreisträgertagung in Lindau ausgewählt. Bereits zum 72. Mal treffen bei diesem renommierten internationalen Forum Nobelpreisträger*innen mit herausragenden Nachwuchswissenschaftler*innen zusammen, um über wissenschaftliche Themen zu diskutieren. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Physiologie und der Medizin. Über 40 Nobelpreisträger*innen und 635 Nachwuchswissenschaftler*innen werden Ende Juni für sechs Tage aufeinander treffen. Mit Workshops, Vorträgen und persönlichen Gesprächen bietet das Nobelpreisträgertreffen seit 1951 ein einzigartiges Format, um den Dialog zwischen Generationen und Kulturen zu fördern.

Daniel Koch freut sich, dass er das Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen hat und an der renommierten Tagung teilnehmen wird. „Das Programm des Lindau-Treffens ist wirklich vielfältig und spannend! Ich freue mich auf den Austausch mit den Preisträger*innen und den anderen Nachwuchswissenschaftler*innen. Da ich mich besonders für die zeitliche Komponente biologischer Prozesse interessiere, bin ich sehr auf die Vorträge von Michael M. Rosbash und Michael W. Young zu biologischen Uhren und auf den Talk von Edvard Moser zum Thema Neuronale Berechnung von Raum und Zeit gespannt. Als Mediziner und Chair unserer Max-Planck Nachhaltigkeitsgruppe am MPINB freue ich mich aber natürlich auch auf die Diskussionsrunde zum Klimawandel und seinen Auswirkungen auf unsere Gesundheit“ sagt Daniel Koch.

Nach dem Studium der Medizin und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf absolvierte Daniel Koch 2017-2021 einen Ph.D. am King’s College London über die biochemische Regulation von Herzmuskelproteinen im Kontext von Kardiomyopathien und Herzrhythmusstörungen. Im Februar 2022 erhielt er ein Stipendium der renommierten European Molecular Biology Organization EMBO und trat der Forschungsgruppe Cellular Computations and Learning am MPINB bei. Die von Frau PD Dr. Aneta Koseska geleitete interdisziplinäre Gruppe untersucht, wie einzelne Zellen Berechnungen durchführen, um auf Signale ihrer Umwelt reagieren und in einer sich laufend verändernden Umgebung funktionieren zu können. Kürzlich beschrieb die Gruppe erstmals das „molekulare Arbeitsgedächtnis“ einzelner Zellen: Zellen, die durch den Körper wandern sind in der Lage sowohl ein stabiles Gedächtnis für ihre Zielrichtung zu entwickeln, also auch auf kurzfristige Veränderungen ihrer Umgebung zu reagieren. Daniel Koch interessiert sich besonders dafür, wie unsere Zellen mithilfe von komplexen biochemischen Netzwerken Signale aus ihrer Umgebung verarbeiten und welche Rolle die zeitlichen Komponenten dabei spielen. Da letzteres noch eine gänzlich offene Frage ist, arbeiten er und seine Kolleg*innen an neuen theoretischen Konzepten und Modellen, um dieses Problem zu lösen.

Wir gratulieren Daniel und wünschen ihm eine spannende Zeit bei der 72. Lindauer Nobelpreisträgertagung!

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Daniel Koch
Postdoc